Charles Baudelaire: À une dame créole


À une dame créole

Au pays parfumé que le soleil caresse,
J'ai connu, sous un dais d'arbres tout empourprés
Et de palmiers d'où pleut sur les yeux la paresse,
Une dame créole aux charmes ignorés.

Son teint est pâle et chaud; la brune enchanteresse
A dans le cou des airs noblement maniérés;
Grande et svelte en marchant comme une chasseresse,
Son sourire est tranquille et ses yeux assurés.

Si vous alliez, Madame, au vrai pays de gloire,
Sur les bords de la Seine ou de la verte Loire,
Belle digne d'orner les antiques manoirs,

Vous feriez, à l'abri des ombreuses retraites
Germer mille sonnets dans le coeur des poètes,
Que vos grands yeux rendraient plus soumis que vos noirs.

Charles Baudelaire


Einer Kreolin

In jenem Land voll Duft, umschmeichelt von der Sonne,
sah ich, von Bäumen purpurrot beschattet
und Palmen, Quell eines Regens träger Wonne,
sie, die Kreolin, mit unerhörten Reizen ausgestattet.

Ihr Teint ist blass und warm, ein braunes Wesen voll Magie,
und keine hält den noblen Hals grazil wie sie,
so groß und schlank, geht sie, als wär sie auf der Jagd,
das Lächeln still, mit Augen, die kein Zweifel plagt.

Und wenn ich Sie, Madame, im Land des Ruhmes wähne,
an der Loire, der grünen, oder an dem Strand der Seine,
ist Ihre Schönheit Schmuck für jeden herrschaftlichen Saal,

säht sie, an mancher schattenreicher Stätte
im Herzen aller Dichter tausende Sonette,
macht sie mit großen Augen frommer als Ihr Personal.

Charles Baudelaire, Übersetzung Frank Freimuth


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