Ernest Dowson: Autumnal


Autumnal

Pale amber sunlight falls across
The reddening October trees,
That hardly sway before a breeze
As soft as summer: summer's loss
Seems little, dear! on days like these.

Let misty autumn be our part!
The twilight of the year is sweet:
Where shadow and the darkness meet
Our love, a twilight of the heart
Eludes a little time's deceit.

Are we not better and at home
In dreamful Autumn, we who deem
No harvest joy is worth a dream?
A little while and night shall come,
A little while, then, let us dream.

Beyond the pearled horizons lie
Winter and night: awaiting these
We garner this poor hour of ease,
Until love turn from us and die
Beneath the drear November trees.

Ernest Dowson



Herbstlich

Gelbbraune Sonne, die sich fahl ergeht,
Oktoberbäume, die in Rötung übergehen
kaum schwankend, wenn die Winde wehen,
sanft wie der Sommer. Dass er nun geht,
scheint nichtig, Liebes, wenn wir solches sehen.

Der Herbst sei unser, seine Nebelsicht,
die Jahresdämmerung in ihrer Lieblichkeit:
Wo sich der Schatten eint mit Dunkelheit,
tarnt unsere Liebe, ein Herzensdämmerlicht,
ein kleines bisschen den Betrug der Zeit.

Sind wir nicht heimisch und viel besser dran
im traumerfüllten Herbst, die wir befinden,
nie traumeswertes Ernteglück zu finden?
Ein wenig noch, dann kommt die Nacht heran,
ein wenig noch, dann lass uns Träume winden.

Jenseits des Perlenhorizontes liegen
der Winter und die Nacht: sind sie bereit,
bewahren wir der kurzen Stunde Leichtigkeit,
bevor die Liebe weicht und unter trüben
Novemberbäumen geht für alle Zeit.


Ernest Dowson, Übersetzung Frank Freimuth


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