Du musst zum Westtor gehen

© Frank Freimuth für alle Übersetzungen


The Sheaves

Where long the shadows of the wind had rolled,
Green wheat was yielding to the change assigned;
And as by some vast magic undivined
The world was turning slowly into gold.
Like nothing that was ever bought or sold
It waited there, the body and the mind;
And with a mighty meaning of a kind
That tells the more the more it is not told.

So in a land where all days are not fair,
Fair days went on till on another day
A thousand golden sheaves were lying there,
Shining and still, but not for long to stay -
As if a thousand girls with golden hair
Might rise from where they slept and go away.


Die Garben

Wo lange Zeit der Wind die Schatten rollte,
ergab sich grüner Weizen schließlich seinem Ziel,
und durch Magie, auf die kein Mensch verfiel,
erglänzte immer mehr die Welt im Golde.
Wie nichts, was man auf Märkten zeigt,
hat sie mit Leib und Geist verharrt,
und mit dem mächtigen Wollen jener Art,
das mehr erzählt, je mehr man ihm verschweigt.

So haben dort, wo Tage Sonne sparen,
sich schöne Tage so lang aufgereiht,
bis überall die goldenen Garben waren,
leuchtend und still, doch nicht auf lange Zeit -
eintausend Mädchen gleich, mit goldenen Haaren,
vom Schlaf erwacht und nun zu gehen bereit.


***


The Dark Hills

Dark hills at evening in the west,
Where sunset hovers like a sound
Of golden horns that sang to rest
Old bones of warriors under ground,
Far now from all the bannered ways
Where flash the legions of the sun,
You fade - as if the last of days
Were fading, and all wars were done.


Die dunklen Hügel

Ihr dunklen Hügel, abendlich im Westen,
wo Sonne schwebt und dämmert wie das Klingen
von goldenen Hörnern, die verwesten,
schon lang begrabenen Kriegern Ruhe bringen;
weit weg von ausgeflaggten Wegen,
die im Beschuss der Sonne liegen,
bleicht ihr - als ob der letzte Tag
verginge Hand in Hand mit allen Kriegen.


***

Luke Havergal

Go to the western gate, Luke Havergal,
There where the vines cling crimson on the wall,
And in the twilight wait for what will come.
The leaves will whisper there of her, and some,
Like flying words, will strike you as they fall;
But go, and if you listen she will call.
Go to the western gate, Luke Havergal -
Luke Havergal.

No, there is not a dawn in eastern skies
To rift the fiery night that's in your eyes;
But there, where western glooms are gathering,
The dark will end the dark, if anything:
God slays Himself with every leaf that flies,
And hell is more than half of paradise.
No, there is not a dawn in eastern skies -
In eastern skies.

Out of a grave I come to tell you this,
Out of a grave I come to quench the kiss
That flames upon your forehead with a glow
That blinds you to the way that you must go.
Yes, there is yet one way to where she is,
Bitter, but one that faith may never miss.
Out of a grave I come to tell you this -
To tell you this.

There is the western gate, Luke Havergal,
There are the crimson leaves upon the wall.
Go, for the winds are tearing them away, -
Nor think to riddle the dead words they say,
Nor any more to feel them as they fall;
But go, and if you trust her she will call.
There is the western gate, Luke Havergal -
Luke Havergal.


Franz Haberkorn

Du musst, Franz Haberkorn, zum Westtor gehen,
wo Reben blutrot an der Mauer stehen,
und dort im Zwielicht auf die Botschaft warten.
Es werden Blätter von ihr wispern, die verharrten,
und dich im Fallen treffen wie ein Wort;
geh hin und höre, dann klingt sie in dir fort.
Du musst zum Westtor gehen, Franz Haberkorn -
Franz Haberkorn.


Nein, dort im Osten ist kein Morgenlicht erwacht,
das dich befreite von der glühend heißen Nacht,
doch da, wo westlich Schatten eng flanieren,
kann nur die Dunkelheit das Dunkle ausradieren:
Gott tilgt sich selbst mit jedem dürren Blatt,
und Hölle füllt nicht minder Raum, als Paradies ihn hat.
Nein, dort im Osten ist kein Morgenlicht erwacht -
kein Morgenlicht erwacht.

Aus einem Grab komm ich, dich dies zu lehren,
komm zu dir, um den Kuss hinwegzukehren,
der deine Stirn mit heißer Glut verbrennt,
der dich verblendet und dir falsche Wege nennt.
Denn ja, es führt nur ein Weg hin, wo sie jetzt ist,
ein bitterer, doch einer, den wer glaubt nicht misst,
aus einem Grab komm ich und sag dir, wie es ist -
wie es ist.

Vor dir, Franz Haberkorn, kannst du das Westtor sehen,
den Ort, wo Reben blutrot an der Mauer stehen.
Geh doch, denn Winde reißen schnell die Blätter fort -
du löst es nie, das Rätsel um ihr totes Wort,
wirst nie mehr fühlen können, wenn sie weichen,
doch traust du ihr, wird dich ihr Ruf erreichen.
Vor dir, Franz Haberkorn, kannst du das Westtor sehen -
das Westtor sehen.


***

The House on the Hill

They are all gone away,
The House is shut and still,
There is nothing more to say.


Through broken walls and gray
The winds blow bleak and shrill:
They are all gone away.

Nor is there one today
To speak them good or ill:
There is nothing more to say.

Why is it then we stray
Around the sunken sill?
They are all gone away,

And our poor fancy-play
For them is wasted skill:
There is nothing more to say.

There is ruin and decay
In the House on the Hill:
They are all gone away,
There is nothing more to say.


Das Haus auf dem Hügel

Sie gingen weg vor vielen Tagen,
Das Haus ist zu und still,

Es gibt nichts mehr zu sagen.

Im Hinterhof ein alter Wagen,

Der Wind bläst rau und schrill:
Sie gingen weg vor vielen Tagen.

Wir können niemand etwas fragen,
für Wünsche gibt's kein Ziel:
Es gibt nichts mehr zu sagen.

Was hilft es uns, umher zu jagen
um diesen rostigen alten Grill?
Sie gingen weg vor vielen Tagen.

Die Traumgebilde, die wir wagen,
sie nützen wohl nicht viel:
Es gibt nichts mehr zu sagen.

Man hört nicht einmal Ratten nagen,
Das Haus ist mäuschenstill:
Sie gingen weg vor vielen Tagen,
Es gibt nichts mehr zu sagen.


***


Reuben Bright

Because he was a butcher and thereby
Did earn an honest living (and did right),
I would not have you think that Reuben Bright
Was any more a brute than you or I;
For when they told him that his wife must die,
He stared at them, and shook with grief and fright,
And cried like a great baby half that night,
And made the women cry to see him cry.


And after she was dead, and he had paid
The singers and the sexton and the rest,
He packed a lot of things that she had made
Most mournfully away in an old chest
Of hers, and put some chopped-up cedar boughs
In with them, and tore down the slaughter-house


Hermann Brecht

Denkt nicht, nur weil er Fleischer war und sich
damit gediegen und nicht schlecht ernährte,
dass jemand Hermann Brecht Respekt verwehrte
und er mehr Rohling war als du und ich;
denn als sie sagten, ihr bliebe nur der Tod,
da starrte er, vor Gram und Schrecken blind,
und heulte wie ein großes kleines Kind,
und Frauen weinten mit in seiner Not.

Und als sie tot war und alle ausgezahlt,
vom Totengräber bis zum Blumenkind,
da packte er, was sie gefertigt und bemalt,
gramvoll gebeugt in einen alten Spind,
der ihr gehörte, tat Zedernholz hinein,
und riss danach das Schlachthaus ein.


***


How Annandale Went Out

"They called it Annandale - and I was there
To flourish, to find words, and to attend:
Liar, physician, hypocrite, and friend,
I watched him; and the sight was not so fair
As one or two that I have seen elsewhere:
An apparatus not for me to mend -
A wreck, with hell between him and the end,
Remained of Annandale; and I was there."

"I knew the ruin as I knew the man;
So put the two together, if you can,
Remembering the worst you know of me.
Now view yourself as I was, on the spot -
With a slight kind of engine. Do you see?
Like this ... You wouldn't hang me? I thought not."



Wie Franz Jung hinausging

"Sie nannten es Franz Jung - und ich war da,
um zu beraten, trösten und um zu verweilen
als Heuchler, Arzt und Freund zu gleichen Teilen,
es war nicht angenehm, was ich da sah,
weit schlimmer noch als die von anderswo,
ein Apparat, kein Fall für meine Hände,
ein Wrack und nur die Hölle bis zum Ende,
der Rest von Jung, er machte mich nicht froh."

"Die Trümmer kannte ich und auch den Mann,
so mag sich daraus reimen, wer es kann,
was mich betrifft, so geht vom Schlimmsten aus.
Nun denken Sie doch mal, Sie wären ich
und hätten dieses Ding; so sieht es aus ...
Sie würden mich nicht hängen, dachte ich."


***


For a Dead Lady

No more with overflowing light
Shall fill the eyes that now are faded,
Nor shall another's fringe with night
Their woman-hidden world as they did.
No more shall quiver down the days
The flowing wonder of her ways,
Whereof no language may requite
The shifting and the many-shaded.

The grace, divine, definitive,
Clings only as a faint forestalling;
The laugh that love could not forgive
Is hushed, and answers to no calling;
The forehead and the little ears
Have gone where Saturn keeps the years;
The breast where roses could not live
Has done with rising and with falling.

The beauty, shattered by the laws
That have creation in their keeping,
No longer trembles at applause,
Or over children that are sleeping;
And we who delve in beauty's lore
Know all that we have known before
Of what inexorable cause
Makes Time so vicious in his reaping.


Für eine Tote

Nie mehr wird überfließend Licht
die nunmehr blassen Augen füllen,
nicht wird in andrer Augen Sicht
die Frauenwelt sich so verhüllen,
nicht Wunderglanz sich bebend regen
auf ihren zauberhaften Wegen,
von denen niemand, gleich wer spricht,
kann Vielfalt und Verlauf enthüllen.

Ihr Liebreiz, göttlich und bestimmt für sie,
blieb haften, doch vereitelt nicht;
das Lachen, das die Liebe nicht verzieh,
bleibt stumm und reglos, wenn man spricht.
Die Stirne nun, die kleinen Ohren -
an Plätzen, göttlich auserkoren;
der Brust, an der die Rose nicht gedieh,
ist Heben, Senken nicht mehr Pflicht.

Die Schönheit, vom Gesetz zerschlagen,
das auch die Schöpfung dirigiert,
entbehrt des Herzens lautes Schlagen,
von Kindesschlaf und Beifall inspiriert.
Und wir, der Schönheit Lauf ergründend
und hierbei Altbekanntes findend,
erfahren neu das unbeugsame Jagen,
das mitleidlos der Lauf der Zeit gebiert.


***


Hillcrest

No sound of any storm that shakes
Old island walls with older seas
Comes here where now September makes
An island in a sea of trees.

Between the sunlight and the shade
A man may learn till he forgets
The roaring of a world remade,
And all his ruins and regrets;

And if he still remembers here
Poor fights he may have won or lost, -
If he be ridden with the fear
Of what some other fight may cost, -

If, eager to confuse too soon,
What he has known with what may be,
He reads a planet out of tune
For cause of his jarred harmony -

If here he venture to unroll
His index of adagios,
And he be given to console
Humanity with what he knows, -

He may by contemplation learn
A little more than what he knew,
And even see great oaks return
To acorns out of which they grew.

He may, if he but listen well,
Through twilight and the silence here,
Be told what there are none may tell
To vanity's impatient ear;

And he may never dare again
Say what awaits him, or be sure
What sunlit labyrinth of pain
He may not enter and endure.

Who knows to-day from yesterday
May learn to count no thing too strange:
Love builds of what Time takes away,
Till Death itself is less than Change.

Who sees enough in his duress
May go as far as dreams have gone;
Who sees a little may do less
Than many who are blind have done;

Who sees unchastened here the soul
Triumphant has no other sight
Than has a child who sees the whole
World radiant with his own delight.

Far journeys and hard wandering
Await him in whose crude surmise
Peace, like a mask, hides everything
That is and has been from his eyes;

And all his wisdom is unfound,
Or like a web that error weaves
On airy looms that have a sound
No louder now than falling leaves.




Hillcrest

Kein Sturm, der tost um alte Mauern,
die hochbetagte Wasser säumen,
hier lässt der Herbst die Milde dauern
und schafft ein Eiland in den Bäumen.


Im Sonnenlicht und seinem Schatten

mag mancher lernend das vergessen,
was seine Tage nicht mehr hatten,
was blieb von dem, was er besessen.


Und wenn er hier an Kämpfe denkt,

armselig, ob gewonnen, ob verloren,
wenn ihn die Furcht mit Macht bedrängt
vor Ungemach, noch nicht geboren,


Wenn er zu eilig durcheinanderbringt,

was ihm bekannt und was noch außer Sicht,
die Welt ihm falsche Lieder singt,
weil ihm an Harmonie gebricht,


Wenn er es wagt, die Liste zu entfalten

die ihm die sanften Lieder nennt,
und auch die Eintracht zu gestalten
aus Mensch-Sein und dem, was er kennt,


dann lässt ihn Überlegung sehen
was ihm noch fehlt in seinem Sinn,
wie große Eichen heimwärts gehen
zurück zu Eicheln, dem Beginn.

Wenn er sein Ohr der Stille leiht,
dann singt mit Zwielicht sie im Chor
die Weise, zu der niemand sonst bereit,
der Eitelkeit ins ungestüme Ohr;

Und er mag nie mehr sicher sein
und wagen was ihm droht zu sagen,
welch sonnenhelles Netz von Pein
sei zu betreten und ertragen.

Wem heute gilt, was gestern stimmt,
mag lernen, nichts zu fremd zu finden:
Die Liebe nutzt, was Zeit sich nimmt,
und lässt selbst Tod im Wandel schwinden.

Wer halbwegs sieht in seinem Zwang,
mag gehen, so weit Träume reichen;
wer wenig sieht, nimmt einen Gang,
des Schritte dem der Blinden gleichen.

Wer Seelen nicht in Banden wähnt,
dem kann nur jener Blick genügen,
den auch ein Kind hat, das nur kennt
die Welt im Glanze der Vergnügen.

Ein weiter Weg, mit Stein bedeckt,
erwartet den, der einfach denkt,
dass Frieden maskengleich versteckt
was Zeit ersinnt und zu ihm lenkt;

Und all sein Wissen ruht auf Sand,
gleicht einem Stoffe, hergestellt
auf etwas, das aus Luft bestand
und flüstert wie ein Blatt, das fällt.


***


Eros Turannos

She fears him, and will always ask
What fated her to choose him;
She meets in his engaging mask
All reasons to refuse him.
But what she meets and what she fears
Are less than are the downward years,
Drawn slowly to the foamless weirs
Of age, were she to lose him.

Between a blurred sagacity
That once had power to sound him,
And Love, that will not let him be
The Judas that she found him,
Her pride assuages her almost
As if it were alone the cost. -
He sees that he will not be lost,
And waits and looks around him.

A sense of ocean and old trees
Envelops and allures him;
Tradition, touching all he sees,
Beguiles and reassures him;
And all her doubts of what he says
Are dimmed with what she knows of days -
Till even prejudice delays
And fades, and she secures him.

The falling leaf inaugurates
The reign of her confusion:
The pounding wave reverberates
The dirge of her illusion;
And home, where passion lived and died,
Becomes a place where she can hide,
While all the town and harbor side
Vibrate with her seclusion.

We tell you, tapping on our brows,
The story as it should be, -
As if the story of a house
Were told, or ever could be;
We'll have no kindly veil between
Her visions and those we have seen, -
As if we guessed what hers have been,
Or what they are or would be.

Meanwhile we do no harm; for they
That with a god have striven,
Not hearing much of what we say,
Take what the god has given;
Though like waves breaking it may be,
Or like a changed familiar tree,
Or like a stairway to the sea
Where down the blind are driven.



Eros Turannos

Sie fürchtet ihn und wird sich immer fragen,
was sie bewog, als sie ihn wählte;
sie sieht ihn sanfte Masken tragen
und weiß, dass sie ihn scheuen sollte.
Doch was sie sieht und sie mit Furcht erfüllt,
spielt nicht die Rolle, die die Strömung spielt
des Alters, die das Wehr schaumlos umspült,
und die ihr drohte, wenn er gehen sollte.

Zwischen Scharfblick, nun verschwommen,
der ihn am Anfang loten konnte,
und Liebe, die die Sicht genommen
auf Judas, den er zeigen konnte,
besänftigt sie ihr Stolz zumeist
als wäre er allein der Preis.
Und er, der sich gehalten weiß,
kann warten, was sich bieten sollte.

Ein Duft von Meer und alten Bäumen
umhüllt ihn und verführt ihn,
die Dinge, die die Wege säumen,
betören und bestärken ihn.
Bezweifelt sie auch, was er sagt,
es wird geschönt, weil Zeit sie plagt
und selbst ihr Vorurteil zernagt
und sie ihm schenkt, als Retterin.

Das Blatt, das fällt, erbaut den Thron
für eine Macht der Konfusion,
das Meeresstampfen spielt den Ton
vom Totenlied der Illusion.
Der Ort von Leidenschaft und Sterben,
wird nun die Zuflucht zum Verbergen,
wenn all die Stadt- und Hafenschergen
sich heiß ergehn in Emotion.

Wir melden, skeptisch, wie man sieht,
die Dinge, wie man sollte,
als ob das, was im Haus geschieht,
uns jemals seine Wahrheit zollte.
Wir werden auch nicht gütig trennen,
was sie und wir die Wahrheit nennen,
als könnten wir ihr Denken kennen,
das, was sie will und wollte.

Doch Schaden richten wir nicht an,
denn wer mit einem Gott gerungen,
nimmt gern, was dieser geben kann,
gewiss nicht achtend unsere Zungen.
Wie Wellenbrechen mag es sein,
wie jetzt verfärbter wilder Wein,
so wie ein Steg ins Meer hinein,
für Blinde, schnell umschlungen.


***


The Mill

The miller's wife had waited long,
The tea was cold, the fire was dead;
And there might yet be nothing wrong
In how he went and what he said:
"There are no millers any more,"
Was all that she had heard him say;
And he had lingered at the door
So long that it seemed yesterday.

Sick with a fear that had no form
She knew that she was there at last;
And in the mill there was a warm
And mealy fragrance of the past.
What else there was would only seem
To say again what he had meant;
And what was hanging from a beam
Would not have heeded where she went.

And if she thought it followed her,
She may have reasoned in the dark
That one way of the few there were
Would hide her and would leave no mark:
Black water, smooth above the weir
Like starry velvet in the night,
Though ruffled once, would soon appear
The same as ever to the sight.



Die Mühle

Die Müllersfrau verharrte lange
vor kaltem Tee, das Flämmchen nagte,
und langsam machte sie doch bange,
wie er hinausging, was er sagte:
"Die Müller gibt es nun nicht mehr",
war alles, was sie von ihm hörte,
und er sah lange zu ihr her,
so lang, dass sie es gestern wähnte.

Ganz krank vor Ängsten ohne Form
war sie des Endes nun gewahr;
da war der Duft, präsent und warm
von Mehl, so wie er früher war.
Was sonst sich präsentierte schien
das, was er sagte, zu verstärken,
und was von einem Balken hing,
war nicht bereit, ihr Ziel zu merken.

Und dachte sie, dass es noch kam,
dann mochte sie im Dunkel schließen,
dass auf dem Wege, den sie nahm,
sich keine Spuren sehen ließen:
Das Wasser, schwarz und glatt am Wehr
wie dunkler Samt im Sternenschimmer,
zeigt schnelle Störung bald nicht mehr
und scheint den Augen so wie immer.




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