Charles Baudelaire: Recueillement


Recueillement

Sois sage, ô ma Douleur, et tiens-toi plus tranquille.
Tu réclamais le Soir ; il descend ; le voici :
Une atmosphère obscure enveloppe la ville,
Aux uns portant la paix, aux autres le souci.

Pendant que des mortels la multitude vile,
Sous le fouet du Plaisir, ce bourreau sans merci,
Va cueillir des remords dans la fête servile,
Ma douleur, donne-moi la main ; viens par ici,

Loin d'eux. Vois se pencher les défuntes Années,
Sur les balcons du ciel, en robes surannées ;
Surgir du fond des eaux le Regret souriant ;

Le Soleil moribond s'endormir sous une arche,
Et, comme un long linceul traînant à l'Orient,
Entends, ma chère, entends la douce Nuit qui marche.

Charles Baudelaire



Sammlung

Vernunft, mein Schmerz, schiebe deine Unrast fort,
der Abend, den du wolltest, kommt heran;
ein dunkler Schleier hüllt sich um den Ort,
dem einen Frieden bringend, dem anderen die Gram.

Indes der Sterblichen gemeiner Rest
von Lust gepeitscht, dem Henker ohne Mitgefühl,
sich Reue erntet auf dem knechtischen Fest,
komm mit, mein Schmerz, weg vom Gewühl,

weit weg. Sieh, wie die toten Jahre sich beugen
von Balkonen des Himmels, in Kleidern, die von damals zeugen;
Bedauern lächelnd sich vom Grund der Wasser hebt;

die Sonne unter Brücken sich das Sterbebett bereitet,
und, gleich einem langen Grabtuch, das im Osten schwebt,
höre, mein Lieber, die sanfte Nacht, die schreitet.

Charles Baudelaire, Übersetzung Frank Freimuth


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