Ernest Dowson: Seraphita


Seraphita

Come not before me now, O visionary face!
Me tempest-tost, and borne along life's passionate sea;
Troublous and dark and stormy though my passage be;
Not here and now may we commingle or embrace,
Lest the loud anguish of the waters should efface
The bright illumination of thy memory,
Which dominates the night; rest, far away from me,
In the serenity of thine abiding place!

But when the storm is highest, and the thunders blare,
And sea and sky are riven, O moon of all my night!
Stoop down but once in pity of my great despair,
And let thine hand, though over late to help, alight
But once upon my pale eyes and my drowning hair,
Before the great waves conquer in the last vain fight.

Ernest Dowson



Seraphita

Komm mir nicht nahe jetzt, unwirkliches Gesicht,
mir, sturmgebeutelt und am wilden Lebensmeer entlanggetragen,
so rastlos auch und finster mich die Stürme jagen,
denn hier und jetzt will ich Verschmelzung nicht,
sonst löschte mir die laute Pein der Flut
dein Bild, das hell in der Erinnerung brennt,
und das die Nacht beherrscht; so bleib, von mir getrennt,
in deinem Haus, wo heiter-stille Klarheit ruht.

Doch wenn der Donner brüllt, der Sturm sich wandelt zur Gefahr
und Meer und Himmel spaltet, lass dich aus Mitleid niedersinken,
zu dem Verzweifelten, oh Mond, der allnachts bei mir war.
Lass deine Hand, zu spät, Liebkosung bringen
zu meinen fahlen Augen und dem überschwemmten Haar,
bevor die Wogen siegen in dem letzten, eitlen Ringen.

Ernest Dowson, Übersetzung Frank Freimuth


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