Charles Baudelaire: Obsession


Obsession

Grands bois, vous m'effrayez comme des cathédrales;
Vous hurlez comme l'orgue; et dans nos coeurs maudits,
Chambres d'éternel deuil où vibrent de vieux râles,
Répondent les échos de vos De profundis.

Je te hais, Océan! tes bonds et tes tumultes,
Mon esprit les retrouve en lui; ce rire amer
De l'homme vaincu, plein de sanglots et d'insultes,
Je l'entends dans le rire énorme de la mer.

Comme tu me plairais, ô nuit! sans ces étoiles
Dont la lumière parle un langage connu!
Car je cherche le vide, et le noir, et le nu!

Mais les ténèbres sont elles-mêmes des toiles
Où vivent, jaillissant de mon oeil par milliers,
Des êtres disparus aux regards familiers.

Charles Baudelaire



Besessenheit

Ihr großen Wälder schreckt mich wie die Kathedralen,
ihr dröhnt wie Orgeln, und unsere Herzen in Verdammnis,
die Stuben sind für das Betrauern letzter Qualen,
hallen wider mit eurem De Profundis.

Wie ich dich hasse, Meer, mit deinem lauten Wüten,
das sich in meinem Geiste spiegelt. Jenes Lachen,
voll Wut und Gram, von denen, die sich fruchtlos mühten,
hör ich in deinem Lachen auch, dem tausendfachen.

Du könntest mir gefallen, Nacht, ganz ohne Sternenschein,
denn dessen Licht spricht nur in altbekannter Sprache,
wogegen ich die Leere suche, das Dunkle und das Brache.

Doch schließt die Finsternis in sich die Leinwand ein,
wo tote Wesen, die meinen Augen unzählbar entspringen,
vertrauten Blicks die Zeit verbringen.

Charles Baudelaire, Übersetzung Frank Freimuth


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